Am 02. und 03. Juli 2007 wurde in mehreren Arbeitskreisen die Entwicklung der Stadt Rivne und des Rivnensker Gebietes (UA) zur ukrainischen Modellregion für das VIA REGIA- Geoinformationssystem vorbereitet. Das Vorhaben hat vor dem Hintergrund verstärkter Bemühungen um die Entwicklung des internationalen Tourismus eine besondere Bedeutung für die Region.

Mit Vertretern mehrerer Stadtverwaltungen, verantwortlichen Mitarbeitern für Tourismus und Kultur der Gebietsverwaltung, sowie Fachleuten aus Kultureinrichtungen, Schulen und Hochschulen fand im Museum für Regionalgeschichte in Rivne ein eintägiger Workshop statt, auf dem darüber diskutiert wurde, in welcher Form das Modell eines VIA REGIA- Geoinformationssystems, das gegenwärtig für Thüringen erarbeitet wird, auch in der Ukraine angewendet werden kann. Weiterführende Gespräche mit der Bürgermeisterin für Bildung, Kultur und Tourismus, Svitlana Bogatyrchuk und dem Dekan der Fakultät für Raumordnung und Geoinformation an der Universität Rivne, Prof. Viktor Matchuk, vertieften die Absprachen über das weitere Vorgehen. Die Ergebnisse des Projektes sollen 2008 veröffentlicht werden.

Die Region unternimmt gegenwärtig verstärkte Anstrengungen, um den Tourismus in der westukrainischen Kulturlandschaft Wolhynien zu fördern. In diesem Jahr ist bereits ein Guide-book in ukrainischer und englischer Sprache erschienen, in dem die Geschichte des Landes, touristische Attraktionen, touristische Routen und Reiseinformationen veröffentlicht wurden (ISBN 966-8352-18-1). Die ausführliche Publikation ist die erste ihrer Art und kann künftig auch eine wichtige Grundlage für das Rivnensker VIA REGIA- GIS werden.

In der Stadt Rivne kommt das Bemühen um attraktive touristische Angebote u.a. in der Modernisierung des Hotels „Mir“ zum Ausdruck. Es ist das größte Hotel der Stadt, wurde in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts erbaut und wird z.Z. komplett umgebaut. Ein besonders ehrgeiziges Projekt ist der Wiederaufbau des Rivnens'ker Schlosses, das künftig touristischen Zwecken dienen und u.a. ein Hotel beherbergen soll. Das Bauwerk war ein Herrensitz der Grafen Lubomirski, der damaligen Besitzer von Rivne und seiner Umgebung. Das Schloss wurde am Ende des 19. Jahrhunderts verlassen und dem Verfall preisgegeben. Die Reste wurden in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts endgültig beseitigt. Es ist geplant, das neue Gebäude in etwa zwei Jahren fertig zu stellen.

In den letzten Jahren ist in Rivne gegenüber dem Theater ein neues Gebäudeensemble entstanden, das neben Wohn- und Geschäftshäusern eine weitläufige unterirdische Einkaufspassage umfasst. Auf besondere Weise kommt die Darstellung der eigenen regionalen Geschichte zum Ausdruck, was den Ukrainern über Jahrhunderte mehr oder weniger verwehrt war.
Ein Denkmal erinnert erstmalig an die Fürstin Maria Rivnenska, die Gründerin der Stadt vor etwa 800 Jahren.

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