Vom 11. bis 15. Oktober 2017:
Frankfurter Buchmesse


„Die Buchmesse ist wichtigster internationaler Handelsplatz für Inhalte, das Zentrum der internationalen Medienwelt und kulturelles Großereignis. An keinem Ort der Welt zeigt sich die Publishing- und Medienbranche vielfältiger, innovativer und internationaler als an diesen fünf Tagen im Oktober.“ Man muss an dieser Stelle die diesjährige Buchmesse nicht vorstellen. Sie ist in allen Medien präsent. Und wer noch nichts davon gehört hat, ist selber schuld.

Aber eine Erinnerung an die große Tradition der Frankfurter Buchmessen sei gestattet:

Die Buchmesse in Frankfurt war aus der Entwicklung des Buchdrucks in Mainz hervorgegangen, welcher um das Jahr 1440 der Welt eine der größten Wandlungen brachte. Sehr bald war Gutenberg von Mainz aus mit Frankfurt in Verbindung getreten. Der Erzbischof holte ihn zwar 1456 wieder nach Mainz zurück, aber Frankfurts Interesse am Buchdruck war geweckt. Die Stadt richtete nahe der Mainzer Gasse, in der „Buchgasse“, die Messestände der Verleger und Drucker ein. Hierher kamen die Buchdrucker aus dem gesamten Reich – oft auch über die VIA REGIA – zur Messe gezogen. Die Bücher wurden damals in Fässern (Foto) transportiert und entwickelten sich rasch zu einem florierenden Wirtschaftszweig und zu einem Zentrum des geistigen Austauschs.

Zur Messezeit erschienen in der Buchgasse die Humanisten, besahen und besprachen die Neuerscheinungen und ihre Diskussionen vor den Büchern stellten die erste Form der Buchrezension dar, durch die sich oft das Schicksal einer Neuerscheinung entschied.

Bald lagen hier auch die Schriften des Doktor Martin Luther, der einen ganz anderen Gebrauch von der neuen Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern machte: nun wurde das Buch zum „beweglichen Gotteshaus“, in dem jedermann das Evangelium in deutscher Sprache lesen konnte. Martin Luther kam auch selbst durch Frankfurt: im Jahre 1521. Auf dem Weg nach Worms hat er in der Buchgasse gewohnt, von der aus ein Teil seiner Schriften über Deutschland verbreitet wurde.

Im 16. Jahrhundert wurde Frankfurt selbst zur Buchstadt, in der sich Drucker und Verleger ansiedelten. Gottfried Wilhelm Leibniz wollte gegen Ende des 17. Jahrhunderts Mainz, wo er eine Zeitlang beim höchsten Gericht des Kurfürsten gewirkt hat, oder auch Frankfurt unter kaiserlichem Schutz zum Mittelpunkt des deutschen Buchwesens und der Buchbesprechung machen.

Heute bestimmen auch digitale Trends und technologische Neuigkeiten das Gesicht der Messe und stellen damit unter Beweis, dass sich auch technisch die „Welt der Bücher“ in einem ständigen Veränderungsprozess befindet. Wir wünschen dem Buch Unsterblichkeit und allen Besuchern mit dem Buch auf- und anregende Erlebnisse wie seit vielen Jahrhunderten.