Come in – Zugänglichkeit von Museen in Europa – ganzjährig

Was bringt das Jahr 2018?

In den Jahren 2014 bis 2016 entwickelten Mitglieder des Netzwerkes „VIA REGIA – Kulturroute des Europarates“ unter Federführung des Europäischen Kultur- und Informationszentrum in Thüringen das Projekt „Reisen für Alle: Die VIA REGIA von Frankfurt am Main nach Leipzig“, das die Europäische Kommission gefördert hat. Das Ziel war eine SWOT-Analyse über Bedürfnisse, Angebote, Defizite und Chancen des „Tourismus für Alle“ im VIA REGIA-Korridor, woraus ein touristisches Angebot entwickelt wurden, in dem die Reise von Frankfurt nach Leipzig als lohnenswerte „Zeitreise durch deutsche Kultur und Geschichte“ für Alle dargestellt ist. Damit ist das Thema „Barrierefreiheit“, wie es in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen definiert ist, in den Fokus der VIA REGIA-Aktivitäten gerückt.

In der Nachfolge ist das Europäische Kultur- und Informationszentrum in Thüringen Partner in dem Projekt COME-IN! – Cooperating for Open access to Museums – towards a widEr Inclusion („COME-IN: Zusammenarbeit für offenen Zugang zu Museen durch breitere Inklusion“), das im Rahmen des Programms Interreg CENTRAL EUROPE mit einer Laufzeit von 36 Monaten vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2019 gefördert wird. Es zielt auf die Entwicklung eines europäischen Labels „zugängliches Museum“. Leadpartner ist das Regionale Forum „Mitteleuropäisches Zentrum“ mit Sitz in Triest (Italien).

Für viele Museen in Mitteleuropa bedeutet die Gestaltung ihrer Räumlichkeiten und Ausstellungen nach dem Konzept „für Alle“, welches Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die gebaute Umwelt einen gleichberechtigten Zugang auch zu kulturellen Einrichtungen ermöglichen soll, eine große Herausforderung. Die Gründe hierfür liegen in fehlenden Erfahrungen und organisatorischem Know-how im Zusammenhang mit barrierefreier Gestaltung sowie begrenzten finanziellen Spielräumen sowohl für Investitionen als auch für eine zielgerichtete Vermarktung. Vor diesem Hintergrund verfolgt das EU-Projekt COME-IN! das Ziel, die Situation kleiner und mittelgroßer Museen durch die Öffnung für möglichst viele verschiedene Nutzergruppen mit verschiedenen Ansprüchen an eine barrierefreie Zugänglichkeit und Erlebbarkeit zu stärken.

Auf Basis der gewonnenen Erfahrungen wird mit dem COME-IN!-Label ein innovatives Marketinginstrument zur Auszeichnung von Museen, die die entsprechenden Anforderungen erfüllen, geschaffen, über das Museumsnetzwerk in die Öffentlichkeit gebracht und von der lokalen bis zur europäischen Ebene als Qualitätsmerkmal von Museen für Alle verbreitet.

  • Die Hauptinhalte des Projektes sind:
    • - Bedürfnisse definieren
    • - bestehende Richtlinien erfassen
    • - bestehende Auszeichnungen analysieren
    • - Kategorien für die COME-IN Auszeichnung festlegen
    • - Award entwickeln (Zugangsvoraussetzungen Vergabe, Design, Funktionsweise)
    • - öffentliche Präsentation und Auszeichnung der im Projekt beteiligten Museen

Die VIA REGIA-Kontaktstelle erarbeitet bis September 2018 eine Bewertung von existierenden Zugänglichkeitslabels (auf europäischer und auf nationalen Ebenen).

In der Schlussphase des Projektes haben Museen im VIA REGIA-Korridor die exklusive Möglichkeit, sich um die Auszeichnung mit dem europaweit gültigen COME-IN!-Zertifitkat als barrierefreies Museum zu bewerben.