In den vergangenen Jahren haben Studenten aus Frankreich, Deutschland und Polen Forschungsprojekte im Rahmen von Masterarbeiten zum Kulturstraßenprogramm des Europarates im Allgemeinen und der Kulturstraße VIA REGIA im Besonderen realisiert.

Als Fachrichtungen waren

  • Kultur- und Kommunikationswissenschaften (Université Lille, Frankreich)
  • European Studies (Europauniversität Viadrina Frankfurt/ O., Deutschland)
  • Soziologie (Universität Erfurt, Deutschland)
  • Europäische Kulturkommunikation (Universität Warszawa, Polen)

beteiligt.

Gegenwärtig arbeitet der japanische Student Ryo Nishikawa an der ersten außereuropäischen wissenschaftlichen
Studie, die

  • den Blick auf die VIA REGIA aus Sicht der Stadtentwicklung wirft und
  • die Übertragbarkeit der Konzepte auf japanische Projekte überprüfen möchte.

Während es in Japan viele historische Straßen gibt, die einander ähnliche Erbestätten miteinander verknüpfen, ist es schwierig, diese als teile einer gemeinsamen kulturellen Identität zu kommunizieren, weil es dazu keine geeigneten Methoden gibt, so Ryo Nishikawa.

Seine Forschung richtet sich demnach auf zwei inhaltliche Fragestellungen, die eine erste Grundlage für die Entwicklung dieser fehlenden Instrumente bieten sollen. Sein Interesse richtet sich auf:

  • Die Entwicklung der Kulturstraßenpolitik zwischen 1984 und 2009.
  • Die Auswirkungen des Programmes aus der Perspektive kooperierender Organisationen.

Er will dazu das Kulturstraßenprogramm entlang von drei Analyseebenen erforschen:

  • anhand der konkreten Beförderung kultureller Zusammenarbeit von Körperschaften,
  • anhand der Sichtbarmachung vielfältiger Möglichkeiten mit Erbestätten umzugehen,
  • anhand der Entwicklungslinien des 20jährigen Kulturstraßenprogrammes von einer Idee hin zu einem effektiven Instrument.

Nachdem Ryo Nishikawa im Oktober 2009 dazu die Vertreter des Kulturstraßeninstitutes, der Kulturstraße des Jüdischen Erbes und der VIA REGIA aufgesucht hat, will er seine Fragestellungen auf die beiden Kulturstraßen konzentrieren. Beide Kulturstraßen zielen auf eine Zusammenarbeit zwischen Ost- und Westeuropa und dienen ihm dafür als Beispiel verschiedene Kulturräume in engere Kooperationsformen zu führen.

Betreut wird er dabei von der Universität Tokyo, Fachbereich Stadtentwicklung. Die fertiggestellte Arbeit wird im Jahre 2010 in japanischer und englischer Sprache veröffentlicht und ermöglicht den europäischen Akteuren Einblicke auf ihre Projekte von außen.