13.9.09    13:30 Uhr
Tour. Info Zentrum und Via Regia Regionalstelle Sachsen
Am Schloßpark 19
01936 Königsbrück

EINLADUNG
zur Vortrags- Präsentation in den Via Regia Park Königsbrück - Gestaltungsvorschläge und Visionen
aus dem Blickwinkel der Geomantie



Das Gelände des künftigen VIA REGIA Parks in Königsbrück erfährt vom 8. bis 13. September 2009 eine Renaissance der ganz eigenen Art: Das Werkschulprojekt der Akademie AXIS Mundi erarbeitet mit kreativen Ideen neue Möglichkeiten zur Freiflächengestaltung rund um das Thema VIA REGIA.

Als ehemalige Garnisonsstadt war Königsbrück geprägt durch einen von Deutschlands größten Truppenübungsplätzen und Sammelplatz für Soldaten, die von Königsbrück aus in die beiden Weltkriege geschickt wurden. Nach 1945 wechseln nur Farbe und Gesinnung und das Areal wird zum Kasernengelände der Roten Armee mit all seinen ökologischen und menschlichen Verwüstungen. Auch wenn die deutsch-deutsche Mauer 1989 fällt und die Einwohnerzahl Königsbrücks plötzlich nicht mehr überwiegend aus Soldaten besteht, bleibt bis zum Jahr 2005 der Eindruck von Betonmauern und Stacheldraht. Nach der militärischen Nutzung des Geländes von 1893 bis 1991 beginnt dann am 22. Februar 2005 mit dem ersten Baggerhub der Abrissarbeiten auf dem ` Alten Lager` ein historischer Moment des Neubeginns. Der damalige langjährige Königsbrücker Bürgermeister Jürgen Loeschke wirbt mit der Idee Königsbrück zum „Schaufenster für die VIA REGIA“ zu entwickeln, und fördert damit einen grundlegenden Imagewandel der ehemaligen Garnisonsstadt. Als `Konversion für die Zukunft` sollen auf der Brachfläche nun Ideen für eine zivile Nachnutzung entwickelt werden. Aus der Brachfläche ist eine Freifläche geworden, die im 21. Jahrhundert dazu einlädt Visionen für eine friedliche Gegenwart und Zukunft zu entwickeln.



Im Kontext der Stadtplanung ist mit Konversion die Umnutzung von Gebäuden und Flächen gemeint. Wie lässt sich Konversion, die ja im eigentlichen Sinn Umwendung und Umkehr (von lat. conversio) bedeutet, in einem tieferen Sinn verstehen ?

Lässt sich Konversion in diesem tieferen Wortsinn ganz praktisch anwenden und beziehen auf das Gelände des `Alten Lagers´?

Auf dem heutigen Grün in der vorläufigen Parkfläche wartet vom 8. bis 13. September eine anspruchsvolle Aufgabe auf 20 Teilnehmer der Geomantieausbildung der AXIS MUNDI Akademie aus Mühldorf bei München. Die Absolventen, meist Architekten oder Landschaftsplaner, werden in diesem Werkschulprojekt Gestaltungsideen und Visionen für den künftigen VIA REGIA – EUROPAPARK Königsbrück entwickeln, die in einer ganzheitlichen Arbeitsweise die Tiefendimensionen des Ortes einbeziehen. Ziel Ihrer Arbeit ist, den „Genius Loci“ des Ortes zu erfassen, Raumstrukturen, Topographie, Wegebeziehung und atmosphärische Qualitäten des Ortes und seiner Umgebung zu analysieren. Mit den traditionellen wie neuzeitlichen Ansätzen der Geomantie wird das Wissen und Handwerkszeug von Stadtplanern, Architekten und Landschaftsgärtnern grundlegend erweitert um die dynamischen, qualitativen und identitätsstiftenden Dimensionen von Landschaft und Kulturraum. Durch den Einbezug geschulter Wahrnehmung ist es möglich den Ort, seinen Genius und seine Geschichte mehrdimensional zu erleben. Die so gewonnenen Erkenntnisse aus der erweiterten Wahrnehmung bilden eine wesentliche Grundlage für die Projektplanung und -gestaltung.

In diesem Sinne bedeutet Heilung für einen Ort mit all seiner Geschichte und Erinnerung genau wie für den Menschen etwas essentiell Tieferes als „Gras drüber wachsen“ zu lassen, Entwicklung mehr als das Umsetzen von gewünschten Funktionen: Es geht um eine „authentische“ Raumentwicklung.

Die Geschichte hat gezeigt, dass das `Alte Lager` ein Ort ist, vom dem kraftvolle Impulse mit großer Ausstrahlung und Wirkung ausgegangen sind.

Diese Worte klingen erst einmal zynisch, weil sie im Kontext der historischen Tatsachen nur mit der Erfahrung von Gewalt und Zerstörung verbunden werden.

Da die Geomantie bewusst mit den vorhandenen Prinzipien eines Ortes arbeitet, ist es möglich die besonderen Qualitäten und Potentiale des Standorts einzubeziehen, ebenso wie die Notwendigkeit von Klärung und Reinigung möglicher Störungen.

Die Teilnehmer der Geomantieausbildung werden sich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen u.a. mit den folgenden Themen beschäftigen:

  • Die VIA REGIA als europäische Ost-West- Verbindung (europäische Lebensader)
  • Die symbolische Darstellung der VIA REGIA im geplanten Architekturmodellpark
  • Gesamtgestaltung des VIA REGIA Parks
  • Untersuchung der geomantischen Faktoren Königsbrücks
  • Logoentwicklung
  • Entwicklung von Gestaltungsideen für das künstlerische Projekt „Klangspur“/ VIA REGIA SCULPTURA, sowie Konzepte für eine Station des Pilgerweges VIA REGIA

Sie sind herzlich eingeladen zur Abschlußpräsentation des Werkschulprojekts der AXIS MUNDI Akademie. Der Leiter der Akademie Hans-Jörg Müller und die Teilnehmer freuen sich auf Ihre Fragen und eine angeregte Diskussion!

Ich freue mich sehr, dass diese Kooperation mit dem Förderverein Architekturmodellbau VIA REGIA Königsbrück zustande gekommen ist.

Valeska Schöne

zurück zur News-Übersicht